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Artikel 34 von 34
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KommDesign.de Texte Webdesign
ist Produktsdesign (7)
7. Die Konsequenzen: 11 Gebote
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1. Nutzen schaffen
2. eMail ernst nehmen und komfortabel gestalten
3. Zusatznutzen schaffen
4. Infotainment statt Selbstinszenierung
5. Für Bedienungskomfort sorgen
6. Die Kund/innen nicht warten lassen
7. Niemanden selektiv behindern
8. Sagen, was drinnen ist
9. Produkt und Verpackung nicht verwechseln
10. Technische Probleme ausmerzen
11. Wünsche der Kund/innen beachten
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Websites funktionieren wie trojanische
Pferde: Wenn es gelingt, Benutzer und Kunden an das eigene Internet-Angebot
zu binden, kann man daran denken, sie als Vertriebs-, Marketing-
und PR-Instrumente auszubauen. Die Zukunft des WWW als Ganzem und
auch das Schicksal der Web-Präsenzen einzelner Unternehmen
wird entscheidend von der Qualität der Angebote abhängen.
Der Vergleich mit Konsumprodukten liefert Maßstäbe, die
hier sinnvoll angewandt werden können:
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1. Nutzen
schaffen
Alle Überlegungen hinsichtlich der Gestaltung einer Website
sind hinfällig, solange das Problem des Nutzens nicht gelöst
ist. Die bloße Präsenz ohne Nutzen, die "Visitenkarte
im Netz" wird für Anbieter und Kund/innen in dem Maß
an Wirksamkeit verlieren, wie sich neue, nützliche Anwendungen
des Mediums ausbreiten. (Und hier hat das Rennen noch gar nicht
richtig begonnen.)
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2. eMail
ernst nehmen und komfortabel gestalten
Eine "von-Person-zu-Person" E-Mail Schnittstelle sollte als Standard(grund-)nutzen
für jede Website obligatorisch sein. Wer einmal die Erfahrung
gemacht hat, daß er auf einer Site persönliche Ansprechpartner
findet, die seine Mail quittieren, lesen und beantworten, wird
diesen Kommunikationsweg weiter nutzen. Wer E-Mails vom Administrator
kommentarlos löschen läßt, disqualifiziert sich
im Umgang mit dem Medium.
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3. Zusatznutzen
schaffen
Gutes Webdesign heißt auch, Ideen für einen attraktiven
Zusatznutzen zu entwickeln. Ob es sich um Gutscheine, Preisausschreiben,
Freeware, Link-Sammlungen, Datenbankanwendungen usw. handelt ist
zweitrangig. Wichtig ist, daß sie den Kund/innen erkennbar
nützen und/oder sie unterhalten. Eine Website, die echten
Service bieten kann, hat es andererseits nicht unbedingt nötig,
sich mit irgendwelchen Gimmicks aufzurüsten. Grundnutzen
hat also Priorität.
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4. Infotainment
statt Selbstinszenierung:
Kund/innen sollten nicht von ihren Zielen abgelenkt und ihre
im Web ohnehin überlasteten Denk-Ressourcen sollten nicht
mit selbstbeweihräucherndem Informationsmüll verstopft
werden. Humorlos und schwulstig getextete PR-Texte sind ungefähr
so aufregend - und genauso wirkungsvoll - wie die erbaulichen
Heftchen, in welchen die Zeugen Jehovas seit Jahrzehnten hartnäckig
und zum Glück vergeblich den Weltuntergang beschwören.
Wenn journalistisch professionell gearbeitet wird, wenn das Verhältnis
von Information und Infotainment ausgewogen ist, kann man ein
aufgeschlossenes Publikum für fast alles interessieren -
und eigene Kommunikationsziele wirksam umsetzen.
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5. Für
Bedienungskomfort sorgen
Mängel in der Ergonomie können eine Website zum Un-Produkt
machen, selbst dann, wenn die Grundvoraussetzung - das Offerieren
eines Nutzens - erfüllt ist. Schon bevor eine Website ans
Netz geht, sollten sorgfältige Usability-Checks obligatorisch
sein.
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6. Die
Kund/innen nicht warten lassen
Lange Ladezeiten machen das Surfen im Web ungefähr so attraktiv
wie das Warten am Postschalter oder das Schlangestehen an der
Supermarktkasse. Wer nicht möchte, daß die Kund/innen
schon das Weite suchen, bevor man ihnen überhaupt richtig
guten Tag gesagt hat, muß alles unternehmen, um Ladevorgänge
so kurz wie möglich zu halten.
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7. Niemanden
selektiv behindern
Den Kund/innen ist es völlig egal, für wie exklusiv
man das eigene Angebot hält. Websites sind keine Prestigeobjekte.
Sie sollten so unspektakulär funktionieren wie Flaschenöffner
oder Reißverschlüsse, und sie sollten daraufhin optimiert
sein, von möglichst vielen Besucher/innen verstanden, bedient
und immer wieder besucht zu werden. Der dümmste Benutzer
mit der schlechtesten Ausstattung kann ein wichtiger Mensch sein.
Wenn er sich nicht schnell zurechtzufindet, wird er nach Alternativen
suchen, und wenn man ihn unter seinem minderwertigen Equipment
leiden läßt, wird er sich kaum mit Freuden an seinen
Besuch erinnern.
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8. Sagen,
was drinnen ist
Wenn sich Kund/innen auf einer Website anmelden, sollten sie
innerhalb weniger Sekunden erfahren, welches Unternehmen sich
vorstellt, welche Informationen oder Dienste, welcher Nutzen angeboten
wird. Fehler kann man hier vielleicht nur ein einziges Mal machen.
Ein Mausklick, und der/die Kund/in findet ein Alternativangebot
das schneller zur Sache kommt.
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9. Produkt
und Verpackung nicht verwechseln
Ästhetisches Design und ein angenehmes Produktgefühl
sind Dinge, die die Attraktivität einer Website entscheidend
mitbeeinflussen. Die Frage, wieviel Geld und Zeit man in Design
respektive Verpackung investiert, sollte allerdings erst
angegangen werden, wenn man weiß, was es überhaupt
zu verpacken gibt. Dann sollte die altgediente weniger-ist-mehr-Regel
gelten. Der Schaden, den die negativen Begleiterscheinungen einer
üppigen Ästhetik oder Effektehascherei anrichten, kann
den Imagegewinn, der in einem professionellen Design liegt, aufheben.
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10. Technische
Probleme ausmerzen
Dies sollte natürlich vor der Publikation der Seiten
stattfinden. Wer nicht dafür Sorge trägt, daß
seine Internet-Angebote reibungslos funktionieren, setzt sich
dem Verdacht aus, daß es um die Qualität seiner Produkte
oder seines Service ebenfalls nicht gut bestellt ist. Eine laufende
Qualitätskontrolle sollte für die Website genauso selbstverständlich
sein wie für andere Dienstleistungen und Produkte.
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11. Wünsche
der Kund/innen beachten
Das Web gibt genug Informationen über die Wünsche und
das Verhalten von Internet-Benutzer/innen her, auch ohne daß
man gleich eigene aufwendige Marktforschungsprojekte starten muß.
Wer diese ignoriert und seine Internet-Angebote einfach nach eigenem
Gutdünken auswählt und gestaltet, wird leicht - noch
bevor er es bemerkt - von kundenorientierten Anbietern überholt.
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