In seinem (Kult-)Buch über
das Design alltäglicher Gegenstände erklärt der
Psychologe Donald Norman, warum wir bestimmte Dinge "einfach
so" bedienen können, während uns andere sogar dann
zur Verzweiflung treiben, wenn wir die Gebrauchsanweisung gelesen
(und möglicherweise sogar verstanden) haben. In den ersten
Kapiteln entwickelt Norman anhand anschaulicher Beispiele eine
sehr einfache und allgemeine, aber auch griffige Theorie des Handelns.
Er erklärt, was den natürlichen Aufforderungscharakter
von Objekten ausmacht (sog. "affordances", ein wirklich
cooler Begriff, mit denen man auf Meetings enorm beeindrucken
kann), ohne dabei die Frage zu vernachlässigen, wie man sich
all dieses Wissen zunutze macht, um Design zu bewerten und zu
verbessern - wobei man allerdings nicht mit einem Kochbuch rechnen
sollte.
Es würde zu weit führen,
hier alle Themen des Buches anzureißen, immerhin kann ich
garantieren, dass man nach der Lektüre des Buches weiß,
worüber man spricht, wenn man Begriffe wie "mentales
Modell" oder "Mapping" verwendet. Ich hatte mir
das Buch erst gekauft, als ich schon mit dem Web-Virus infiziert
war. Es hat meine tiefe Überzeugung bestätigt, dass
unser Verstand sich mit Browsern und Websites auf die gleiche
Art auseinandersetzt wie mit Türklinken oder Kaffeemaschinen.
Insofern kann ich es jedem Web-Schaffenden, der etwas darüber
lernen möchte, welches die psychologischen Kriterien für
gutes Design sind, mit gutem Gewissen empfehlen.
Der einzige
Nachteil: das Buch ist in Englisch geschrieben.
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