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               Artikel 12 von 34 
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               KommDesign.de  Texte  Gedächtnis 
              Die magische Zahl 7 und die Gedächtnisspanne 
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                Unser mentaler Arbeitsspeicher und die Gedächtnisspanne 
                 
                  
                Ein Klassiker: Die magische Zahl 7  
                  
                Die magische 7 im Internet: praktische Konsequenzen 
                 
                  
                In der Realität: 7 Chunks?  
                  
                Schlussfolgerungen Grundlagenforschung 
                und Realität 
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            | Im Internet ist viel von Informationsüberflutung 
              die Rede, und wie wir alle wissen, hat das hat seine guten Gründe. 
              Zu fast jedem Thema gibt es  Dutzende von Seiten mit Hunderten 
              von Links und Menüs, die vor einigermaßen schwammigen 
              Ein-Wort-Auswahlmöglichkeiten wimmeln. Es gibt Portal-Seiten, 
              die mit Links und Texten in Mikroschrift vollgestopft sind - kurz: 
              wir haben Kapazitätsprobleme. Besser gesagt: Unser Kurzzeitgedächtnis, 
              also der Arbeitsspeicher unseres Bewusstseins, hat Kapazitätsprobleme.  | 
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            |  Unser 
              mentaler Arbeitsspeicher und die Gedächtnisspanne  
               Nun ist eben dies - die eingeschränkte Aufnahmefähigkeit 
                unseres Kurzzeitgedächtnisses - eines der best untersuchten 
                Phänomene der Gedächtnispsychologie. Schon in den 50er 
                Jahren gab es experimentelle Studien, die versuchten, den Umfang 
                der sogenannten Gedächtnisspanne zu bestimmen. Dies ist die 
                Menge an Information (beispielsweise Zahlen), die wir uns für 
                einige Sekunden merken können, und zwar ohne speziell zu 
                memorieren, z.B. indem wir sie uns leise vorsprechen und wiederholen. 
                Das kurzfristige Merken einer Telefonnummer ist ein Beispiel hierfür. 
                Eine Telefonnummer lautet: 8 9 0 4 6 5, und Sie, liebe/r Leser/in,  
                könnten sich diese jetzt ohne Weiteres merken, zum Telefon 
                gehen, und wählen (aber bitte nicht ausprobieren!). Die 6 
                Zahlen "passen" also in Ihre Gedächtnisspanne bzw. 
                Ihr Kurzzeitgedächtnis. Ihr mentaler Arbeitsspeicher - um 
                die Analogie zum Computer noch einmal zu bemühen - nimmt 
                die Zahlen auf, und es geht nichts verloren.  
               Die Größe eben dieses Arbeitsspeichers ist nun natürlich 
                ein entscheidender Faktor, wenn man bewerten möchte, ob die 
                Menge an zu verarbeitender oder zu merkender Information bewältigt 
                werden kann - das ist bei Menschen nicht anders als bei Computern. 
                Ein PC der historischen Baureihe 80286 würde sich bei dem 
                Versuch, Windows 2000 zu starten wohl ähnlich kompetent fühlen 
                wie manche Internet-Benutzer beim Anblick einer Hitliste mit 354 
                Treffern, die ihnen von einer hilfsbereiten Volltext-Suchmaschine 
                angeliefert wird. 
               Wie könnte man aber herausfinden, wie viele Informationen 
                ein Mensch im Durchschnitt in seinem Kurzzeitgedächtnis aufnehmen 
                kann? Machen wir ein Gedankenexperiment: Wir lesen einer Gruppe 
                von Versuchspersonen Zahlenreihen vor, zuerst zwei Zahlen, dann 
                drei, dann vier usw., Nach jeder Reihe unterbrechen wir, und unsere 
                Versuchsobjekte haben die Aufgabe, sie unmittelbar aus dem Gedächtnis 
                in umgekehrter Reihenfolge zu notieren. (Eine aufregende Erfahrung.) 
                Die Notizen werden eingesammelt und wir zählen aus, wie viele 
                Ziffern fehlen oder falsch sind. Die Menge, bei der die Versuchspersonen 
                beginnen,  Ziffern zu vergessen oder Fehler zu machen, markiert 
                die Grenze der Kapazität des Kurzzeitgedächtnisses. 
                Diese wird nicht 100% exakt sein, aber durch Auszählen und 
                die Bildung von Mittelwerten könnten wir zu einem einigermaßen 
                exakten Ergebnis kommen.   
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            |  Ein Klassiker: 
              Die magische Zahl 7  
               Das war ein einfaches Prinzip, und in den 40er-50er Jahren des 
                20. Jahrhunderts wurden viele ähnliche Experimente gemacht. 
                1956 veröffentlichte dann ein Herr Miller seinen berühmten 
                Artikel mit dem Titel...  
               "The Magical Number 7, Plus 
                or Minus Two: Some Limits on Our Capacity for Processing Information" 
                Psychological Review, 1956, Band 63, Seite 
                81-97. 
              ...in dem er die Ergebnisse all dieser Studien zusammenfasste und 
              verglich. Sein Fazit: Die Gedächtnisspanne hat einen Umfang 
              von 7 plus/minus 2 "Chunks".  
              Was ein "Chunk" ist? Das kann man am besten anhand eines Beispiels 
                demonstrieren. Nehmen wir an, wir lesen unseren Versuchspersonen 
                noch einmal einzelne Buchstabenreihen mit variierender Länge 
                vor, also z.B. 
               
                W R E 
                 J L O R  
                 F L P A N  
                 P O G L F E  
                 Q I V S T Z I  
                 S M U A Z N E M  
                 K M I L P S Q S T  
                 I Z L P D F N E O L  
               
              Dann werden wir wieder feststellen: Irgendwann werden sie unsicher 
                und können nicht mehr alle Buchstaben richtig reproduzieren. 
                Das wird etwa bei 
                
               
                S M U A Z N E M   
               
              der Fall sein, hier sind es 8 Buchstaben, die behalten werden 
                müssen.  
               Wir schlussfolgern: der Mensch kann eine Folge von 7 Buchstaben 
                fehlerfrei im Kurzzeitgedächtnis speichern. Mit der 7 hatte 
                Miller also recht, wo aber sind die Chunks? Nun ein kleiner Trick. 
                Ich ordne die 8 Buchstaben, die uns eben noch überfordert 
                haben, einfach anders an: 
               
                Z U S A M M E N 
               
              und schon ist es überhaupt kein Problem, sie sich zu merken. 
                Was ist geschehen? Wir haben aus unzusammenhängenden Einzelinformationen 
                (Buchstaben) eine einzelne Information "höherer Ordnung" 
                (das Wort) gebildet. Diesen Vorgang nennt man "Chunking", 
                und der Begriff "Chunk" bezeichnet also eine Informationseinheit, 
                die mehrere Elemente zu einer einzelnen Bedeutung zusammenfasst. 
                Miller machte also darauf aufmerksam - und er belegte dies anhand 
                der wissenschaftlichen Literatur - dass man sich nicht sieben 
                Zahlen oder Buchstaben oder Wörter, sondern eben sieben "Chunks" 
                merken kann. Wenn man von Kapazität spricht, muss man also 
                vom Inhalt abstrahieren. Von einer Gedächtnisspanne für 
                Zahlen oder Buchstaben zu reden ist - das hat unser Experiment 
                gerade gezeigt - nicht unbedingt sinnvoll.   
                  
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               Um dies noch einmal zu verdeutlichen man kann sich 7 relativ 
                einfache Wörter genauso gut merken wie 7 Buchstaben, also 
               
              
                KLEIN BAUM HOCH KATZE SITZEN SCHWARZ 
                  HAUS 
               
              Nicht sonderlich originell, aber man erkennt das Prinzip recht 
                gut. Die 7 Chunks (hier also Wörter) enthalten 35 Buchstaben, 
                die wir uns als unzusammenhängende Einzelinformationen niemals 
                merken könnten. Und - Sie werden es vielleicht geahnt haben 
                - wir können schon wieder einen "Chunk" bilden, 
                nämlich einen Satz: 
               
                (DIE) SCHWARZE KATZE SITZT (AUF DEM) 
                  HOHEN BAUM (VORM) HAUS. 
               
              Irgendwo stößt man beim Chunking natürlich an 
                eine Grenze, man kann sich nicht mehr sieben Sätze, sieben 
                Geschichten und sieben Bücher merken (schön wär's). 
                Trotzdem: Chunking ist eine der effektivsten Strategien, die unser 
                Gehirn entwickelt hat, um sich größere Informationsmengen 
                komprimiert merken zu können. Ohne diese Technik wären 
                wir mit einem winzigen Speicherlein, das nicht mehr als sieben 
                Buchstaben oder Zahlen fassen kann, auf verlorenem Posten. Dabei 
                ist Chunking eine intelligente Leistung, also alles andere als 
                ein mechanischer Vorgang. Das Komprimieren von reinen Daten zu 
                etwas "mit Sinn" setzt ja Wissen über Bedeutungen und die 
                Fertigkeit zur Verknüpfung von Informationen voraus.  
                   
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            |  Die magische 
              7 im Internet: praktische Konsequenzen  
               All  dies ist nun nicht sonderlich aufregend, aber zumindest 
                schön eindeutig (was in der Psychologie leider allzu selten 
                der Fall ist). Und Millers magische Zahl 7 gehört denn auch 
                zu den bekanntesten und sichersten Erkenntnissen, welche die Gedächtnispsychologie 
                zu bieten hat. Sie ist auch von hoher praktischer Bedeutung, denn 
                natürlich wird z.B. ein Besucher, auf einer Website mit 3 
                Menüs, die jeweils 22 Auswahlmöglichkeiten enthalten, 
                nicht sonderlich gut bedient: Sie passen nicht gleichzeitig in 
                sein Kurzzeitgedächtnis, um dort verglichen oder bewertet 
                zu werden. Probleme entstehen dabei vor allem dann, wenn Informationen 
                so umfangreich sind, dass sie nicht mehr auf einen Blick angezeigt 
                werden können. Dann müssen wir mit unserer Aufmerksamkeit 
                mehrfach hin- und herschalten, Informationen zwischenspeichern, 
                mit anderen abgleichen usw. Was gleichzeitig zu sehen ist, muss 
                andererseits nicht vollständig an unsere Kapazitätslimits 
                angepaßt sein - der Bildschirm kann ein externes Kurzzeitgedächtnis 
                sein. Für eine ergonomische Seitengestaltung ist die räumliche 
                Verteilung von Information also entscheidend: Was verglichen oder 
                in anderer Weise gleichzeitig verarbeitet werden muß, sollte 
                so gruppiert werden, dass man es auf einen Blick erfassen kann. 
               Wer sich von einer Hypertext-Seite zur nächsten klickt, 
                wird allerdings - das legt das Gesetz nahe - nur etwa 7 Informationen 
                "mitnehmen". Da wird beim Klicken durch Dutzende von 
                Seiten nahezu alles komplett vergessen, was nicht besonders intensiv 
                gelesen oder beachtet wird. Natürlich wird nicht wirklich 
                alles vergessen. Die Gedächtnisspanne ist ja als die Informationsmenge 
                definiert, die wir uns ohne besondere Anstrengung und für 
                einen kurzen Zeitraum merken können. Es ist kein Problem, 
                12, 13 oder auch 240 Wörter zu lernen, wenn man die Zeit 
                dafür hat und sich entsprechend anstrengt - wobei die wenigsten 
                Websurfer/innen hierfür bereit sein werden. Dies ist dann 
                allerdings keine reine Leistung des Kurzzeitgedächtnisses 
                mehr, denn Informationen, die wir lernen, werden ins Langzeitgedächtnis 
                eingespeichert.  
               Wenn Chunking (das Zusammenziehen einzelner Informationselemente 
                zu Sinneinheiten) wirklich eine Vervielfachung der Verarbeitungskapazität 
                zur Folge hat, ist es dann nicht eine sinnvolle Strategie, übergeordnete 
                Sinneinheiten auch sichtbar zu machen? Das ist es in der Tat, 
                wie das folgende Beispiel zeigt:  
                  
               
                
                   
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                    geordnet | 
                   
                   
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                In der ungeordneten Liste sind die Informationen 
                  so präsentiert, dass man die übergeordneten Kategorien 
                  (Chunks) nicht ohne weiteres erkennt. Das Kurzzeitgedächtnis 
                  wird überfordert. In der geordneten Liste müssen wir 
                  dagegen nur 3 Chunks lernen, nämlich "Kontaktwege" (gelb), 
                  "Produkte" (rosa), "Firmeninformationen" (hellblau), und können 
                  die 9 Links diesem System unterordnen.   
                     
              
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            |   In 
              der Realität: 7 Chunks?  
               Millers magische Zahl ist nicht nur in der Psychologie prominent. 
                Sie ist eines der wenigen Ergebnisse der Grundlagenforschung, 
                die Einzug in die Praxis gehalten haben. Jeder, der einen Kurs 
                in Screen-Design belegt hat, kennt es: "Wie viel Informationen 
                kann ein Mensch im Kurzzeitgedächtnis behalten?" - "Sieben." 
                Na klar! Aber, leider, leider: Es ist falsch, oder sagen wir besser: 
                unvollständig und eine kühne Behauptung. Dies betrifft 
                nicht den Vorgang des Chunkens und auch nicht die grundsätzliche 
                Gültigkeit der Methoden, die zur Bestimmung der Gedächtnisspanne 
                eingesetzt wurden (und werden). Wenn man sie so definiert und 
                untersucht umfaßt sie auch tatsächlich 7 Einheiten. 
                Das Problem ist ein völlig anderes:  
               Die Realität. 
               Machen wir noch einmal unser Gedankenexperiment. Diesmal beobachten 
                aber eine spezielle Person - nennen wir sie Frau G. - um den Umfang 
                ihrer Gedächtnisspanne zu prüfen. Aber halt! Nicht im 
                Labor, sondern unter Kampfbedingungen, in der rauhen Wirklichkeit. 
                Und hier hat Frau G. Besseres zu tun, als sich Zahlen oder Buchstaben 
                oder Chunks zu merken. Sie hat Ziele, und ein Ziel im Gedächtnis 
                zu behalten, das kostet schon einen der kostbaren Speicherplätze.  
                 
                  
               
                
                   
                    | 7 Labor-Chunks nach Miller minus ein 
                      Ziel = 6 | 
                   
                 
              
              Ziele sind aber in den wenigsten Fällen 
                einfach und eindimensional, sie sind oft nur zu erreichen, wenn 
                ineinander geschachtelte Zwischenziele definiert und abgearbeitet 
                werden.   
                  
               
                
                   
                    | 6 Chunks minus 1 (Zwischenziel) = 5 | 
                   
                 
              
              Die Versuchspersonen in psychologischen 
                Labors, (dort, wo die Experimente gemacht werden), sind in der 
                Regel motiviert. Sie möchten sich die Information 
                vorsätzlich merken und dies sogar möglichst gut. Frau 
                G. möchte weder das eine noch das andere, und das ist ihr 
                gutes Recht. Also:   
                  
               
                
                   
                    | 5 Chunks minus 1 (geringe Motivation) 
                      = 4 | 
                   
                 
              
              Wir sind noch nicht am Ende: Schlechte 
                Laune wirkt sich erwiesenermaßen negativ auf das 
                Kurzzeitgedächtnis aus (gute Laune übrigens auch). Frau 
                G. wurde gestern wieder von diesem Widerling - ihrem Chef - gemobbt, 
                und das liegt ihr jetzt noch auf der Seele.  
                  
               
                
                   
                    | 4 Chunks minus 1 (schlechte Laune) 
                      = 3 | 
                   
                 
              
              Und der halbwüchsige Sohn von Nachbars 
                hat die Stereoanlage wieder voll aufgedreht. Techno! Das ist ja 
                die reinste Lärmbelästigung!   
                  
               
                
                   
                    | 3 Chunks minus 1 (lärmbedingter 
                      Stress) = 2 | 
                   
                 
              
              Jetzt ist es aber auch wirklich schon spät 
                geworden, Frau G. ist müde:  
                  
               
                
                   
                    | 2 Chunks minus 1 (Müdigkeit) 
                      = 1 | 
                   
                 
              
              Und dann nimmt sie immer ihren Schlummertrunk 
                (Kirschlikör, 40% Alkohol)  
                  
               
                
                   
                    | 1 Chunk minus 1 (Alkoholeinfluss) 
                      = 0 | 
                   
                 
              
              Nun haben wir also den Punkt erreicht, an dem 
                Frau G. aufhören muss, sich mit unseren schönen Internet-Seiten 
                zu beschäftigen, denn ihre 7 Chunks umfassende Informationsverarbeitungskapazität 
                ist auf Null. 
               Aber es geht noch weiter, denn - hatte 
                ich das noch nicht erwähnt? - Frau G. steht kurz vor Ihrer 
                Pensionierung.  
                   
               
                
                   
                    | 0 Chunk minus 1 (höheres Lebensalter) 
                      = -1 | 
                   
                 
              
              Wir erreichen jetzt die Zone, in der Frau 
                G. anscheinend nach der Darbietung der Information, die sie sich 
                merken soll, weniger weiß als zuvor. Und - ich sage es jetzt 
                geradeheraus und unverblümt -, sie war auch eigentlich noch 
                nie sehr helle.  
                   
               
                
                   
                    | 0 Chunk minus 1 (geringe Intelligenz) 
                      = -2 | 
                   
                 
              
              Jetzt haben wir also auch noch das Ziel und das 
                Zwischenziel von weiter oben gelöscht, und das sollte nun 
                aber wirklich genügen.  
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            |  Schlussfolgerungen 
               
               Wir sehen also, wie Millers magische Zahl 7 zusammenschmilzt, 
                wenn man einige der Faktoren in Betracht zieht, die den Alltag 
                von einer Laborsituation unterscheiden. Und dieses gilt ganz allgemein: 
                Immer wenn Leistungen in standardisierten Bedingungen mit hochmotivierten 
                Versuchspersonen gemessen werden, erhält man Ergebnisse, 
                die "zu gut" sind - so als ob man die Geschwindigkeit mit der 
                Menschen im Alltag gehen (im Regen, mit Plastiktüten beladen 
                etc.), im Stadion messen wollte. Deshalb ist die 7er-Regel nicht 
                grundsätzlich falsch, nur: Aus der Perspektive der Benutzer/innen 
                im Internet gibt sie kein Optimum, sondern ein Maximum 
                an. Wenn man einen Wert von 3-5 Einheiten für den Umfang 
                der Gedächtnisspanne annimmt, liegt man näher an den 
                realen Verhältnissen. Das ist lächerlich wenig, wenn 
                man z.B. 200-300 Internet-Seiten verpacken und verlinken muss, 
                aber wir haben weiter oben gesehen, dass man z.B. durch eine intelligente 
                Anordnung von relevanten Informationen hiergegen etwas tun kann. 
               Aber: Gibt es denn überhaupt ein Optimum? Ja. Das 
                Optimum, das man bei der Präsentation von Informationen für 
                das Kurzzeitgedächtnis erreichen kann ist 1. Mit anderen 
                Worten: Optimal ist, wenn genau die eine Information angezeigt 
                wird, die den Zielen der Besucher/innen am nächsten kommt 
                oder - das kann genauso wichtig sein - eine Information, die deutlich 
                macht, dass man ein aktuelles Ziel nicht erreichen kann. Dieses 
                Thema (Handlungen, erreichte und nicht erreichte Ziele beim Surfen) 
                wird im nächsten Artikel der KommDesign.de Text-Rubrik behandelt.  
                 
                  
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