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Links, die keine sindLinkchen wechsel Dich!
 
Artikel 13 von 44
KommDesign.de — Galerie — schlechte Links und Menüs

Links, die vielleicht Links sind - oder doch nicht?
   
Die folgenden Grafiken stammen aus aus der deutschen Website des Autokonzerns Ford. Sie zeigen, wie Designer/innen durch das Nichteinhalten von Konventionen und willkürliches Kombinieren von Bildschirmelementen und Funktionen ihre Besucher/innen verunsichern.

 

Hier haben wir einen Ausschnitt, auf dem Grafiken mit Links unterlegt sind. Der Schraubenschlüssel führt zu einer Sektion Wartung und Reparatur. Daran ist an sich nichts auszusetzen.

Zwei Klicks weiter, gleiche Grafik, (fast) gleiche Größe, aber: kein Link mehr. Auch die anderen Grafiken sind jetzt nur noch schmückendes Beiwerk.

Screenshots vom 30.12.99

 
Eine gute Benutzeroberfläche oder Website unterscheidet sich von einer schlechten eben dadurch, daß es präzise Konventionen (zu neudeutsch: "Platform Conventions") gibt. Diese Regeln, die z.B. dafür sorgen, daß ein Element, das eine bestimmte Funktion hat, immer gleich aussieht und gleich plaziert ist, werden hier schlicht ignoriert - mit der Folge, daß die frustrierten Benutzer/innen gezwungen sind, auszuprobieren, was ein Link ist und was nicht. Natürlich sind Konventionen anstrengend und schränken die ästhetisch-gestalterische Freiheit ein - weshalb sie auf vielen Websites nicht gerne gesehen sind.  
 
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Noch ein schönes Beispiel: Ein IT-Dienstleister hat die an sich lobenswerte Idee, Portrait-Fotos seiner Mitarbeiter/innen auf seiner Website zu zeigen (um die Anonymität der abgebildeten Personen zu gewährleisten sind die Bilder stark verfremdet, aus dem gleichen Grund möchte ich den Namen des Unternehmens hier nicht nennen).

Unter den Fotos liegen Email-Links, was ebenfalls eine gute Idee ist. Nur: Zwei Dinge haben mich gestört. Erstens bekommt man keinerlei Hinweis darauf, daß ein Klick auf ein Foto ein Email-Formular öffnet, zweitens sind die Fotos teilweise Blindgänger, d.h. auf einigen liegt ein Link (in der Grafik mit "ja" gekennzeichnet) und auf anderen ("nein") keines.

Ein/e Besucher/in muß also zunächst so schlau sein, die Fotos mit der Maus anzufahren ("Hmm - da könnte vielleicht ein Mail-Link sein . . .") und sich dann nicht zu schnell entmutigen lassen (Wenn hier keines ist, ist vielleicht das Foto darüber?).

 
Noch einmal: Wenn Elemente eine bestimmte Funktion erfüllen, sollte dies direkt (ohne Raten, Grübeln und Herumprobieren) erkennbar sein. Außerdem sollte die Zuordnung von Elementen und Funktionen hundertprozentig eindeutig sein. An unserem Beispiel: Ein Foto einer Person, das wie ein Paßfoto aussieht, ist in dieser Leiste ein EMail-Link  - immer!

Ich könnte derartige Beispiel endlos aneinanderreihen. Ein besonders hübsches Exemplar zum Schluß, von den Profis der Telekom: Hierzu fällt mir - ehrlich gesagt - kein Kommentar mehr ein. Das Beispiel spricht in seiner Absurdität für sich. 

 
zwei Links, von welchen eines keines ist

Screenshot vom 01.08.99

 
 
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© Dr. Thomas Wirth Kommunikationsdesign - eMail: thomas.wirth@kommdesign.de
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