Der Spitzenreiter in Sachen "sensibler Empfang durch eine völlig
an den Zielen der Besucher vorbeizielende Werbung" sind Websites,
die bei einem dieser arglistigen Mammut-Provider gehostet werden,
der seinen Kunden Rabatte für das Einblenden von Popup-Bannern
verspricht. Die poppen dann dem abgeneigten Publikum voll ins
Auge und zwar nicht nur ein Mal, sondern immer und immer wieder.
Die rotbedirndlte Dame mit den sittsam gefalteten Händen
interessiert mich ja wirklich brennend, Sie nicht? - Na gut, wenn
ich mir es recht überlege....
Nebenbei können wir hier noch die sogenannte Einweg-Falle
der Bannerkunst bewundern: Der Scroll-Balken an der rechten
Seite des Banners signalisiert uns, daß es unterhalb des
hier zu sehenden Ausschnitts noch mehr Lehrreiches zu sehen gibt
- vielleicht einen zünftigen Dressbuam in Lederhosen. Scrollen
Sie! Und wer es versucht, ist auch schon 'reingefallen, in die
Einweg-Falle. Es gibt nämlich nichts zu Scrollen, man wird
gleich da hin katapultiert, wo man eigentlich noch nie hinwollte.
Und nun wissen wir auch, warum sie so heißt, die Einweg-Falle,
denn beim nächsten Mal wird der Balken nur noch mit Mißbilligung
zur Kenntnis genommen - und die Seriositätsnote des Banner-Betreibers
um 5 Punkte abgewertet.
Es ist ja nicht so ganz leicht, den Schuldigen an diesem Unsinn
auszumachen. Die Leute, die für einen Rabatt von, sagen wir,
10 Mark im Monat derartigen Unsinn auf Ihren Seiten herumpoppen
lassen, kommen nicht in Frage, die sind nach meinem Verständnis
schuldunfähig. Deshalb gebe ich die URL des Webdesigners
(!), der mir diese kleine Bescherung beschert hat, ausnahmsweise
nicht an. Wer seine Gäste mit der Botschaft empfängt
"Guten Tag, warten Sie einen Moment und sehen Sie sich diese schöne
Werbung an, die spart mir nämlich 10 Mark im Monat", ist
ein hoffnungsloser Fall. Wir als Besucher können nicht schuld
sein (das erste Gesetz des Internets), bleibt also der Dritte
im Bunde, nämlich der preistreibende Online-Hai. Und der
enttarnt sich am Ende sogar selbst:
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