Da gerät man dann doch gleich
erheblich ins Stolpern. Ich bin ja an so einiges gewöhnt, aber
daß sich jemand entblödet, mich in sein Guestbook zu
schicken, bevor ich seine Site sehen kann, das schlägt dem
Faß wirklich die Krone ins Gesicht. Guestbook? Das ist doch
etwas, in dem z.B. der Schwager des Webmasters kundtut, daß
das hier aber eine verdammt prima übersichtliche und nützliche
Site sei, oder in dem einfallsreiche Menschen 500 mal feinsäuberlich
das Wort "ficken" eintragen - sozusagen als kleines Online-Grafitti
(die haben das anscheinend immer und jederzeit als Textbaustein
verfügbar). Ich persönlich lese Gästebücher
deshalb nur, wenn mir sonst gar nichts mehr einfällt. Aber
bei RPC Containers hilft alles nichts: Ohne Gästebuch keine
Information - basta!
Ich möchte die Aufmerksamkeit meiner Leserinnen
und Leser hier noch einmal auf die in der Tat sehr subtile Benutzerführung
lenken. Unter dem Alarm-Text, der mir den Zwangsbesuch des Guestbooks
ankündigt, befindet sich ein Knopf mit der Aufschrift "OK"
und (Achtung, gut aufpassen, jetzt kommt der Trick) sonst nichts!
Ich werde also nicht etwa gefragt, ob ich damit einverstanden
bin, man teilt mir das einfach lapidar mit: "Guten Tag, sie gehen
jetzt bitteschön in unser Guestbook, wenn nicht, dann aber
ganz schnell raus hier!" Auch das Knöpfchen zum Schließen
des Fensters rechts oben ist inaktiv. "So einfach lassen wir uns
aber nicht überlisten, Sie Quertreiber. Also: Guestbook,
oder....". Das ist doch wirklich geschickt gemacht. Was unter
Usability-Gesichtspunkten allerdings fehlt, wären weitere
Knöpfe, z.B. mit der Aufschrift "cancel" oder
"back" - oder "bye bye" oder wie wäre es mit
"fuck you"? (wir sind schließlich im angelsächischen
Sprachraum, und da wird das ja bei den verschiedensten Anlässen
immer wieder gerne genommen).
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